Überall wabert das Kosten-Gejammer durch die Produktionshallen mit ihren wertvollen Laser-, Plasma-, Autogen- und Wasserstrahl-Schneidmaschinen:
„Der Kunde bestellt 25 unterschiedliche Auftragspositionen, aber darunter jeweils nur 1 Schneidteil. Wer soll diesen Aufwand bezahlen?“
Da ist die Erkenntnis schon als Fortschritt zu bewerten, erstens wird das zukünftig nicht besser werden und zweitens geht es immer noch primär um die Erfüllung der Kundenbedürfnisse. Und schon höre ich die Mahner rufen, die die Maschinenauslastung in den Keller sinken sehen. So, als wären die Schneidmaschinen immer noch der große Engpass und Kostenblock im Unternehmen.
Dabei sind es die Blindleistungen vor und hinter der Schneidmaschine, die die Kosten in die Höhe treiben:
Blech geschnitten – endlich.
Und wieder von vorne, die Maschine muss schließlich laufen.
Hinter der Maschine türmen sich die geschnittenen Produkte. Ein Teil geht in die Weiterverarbeitung, die anderen Teile werden eingelagert. Dafür sucht der Zusammenbauer die Teile, die letzte Woche schon geschnitten wurden und zum gleichen Auftrag gehören. Irgendwo liegen sie doch. Oder wurden sie zwischenzeitlich woanders hin geräumt? Und das alles unter Termindruck, denn der zugesagte Termin war vorvorgestern.
Übertrieben?
„Bei uns ist alles top organisiert, wir sind sehr modern aufgestellt“. Ja, es gibt diese Hochleistungsfertiger, die top organisiert sind. Aber nach meiner Erfahrung sind es immer noch die Ausnahmen. Und spätestens jetzt, wo die Stückzahlen pro Auftragsposition runtergehen, die Blindleistung in der Fertigung steigt und die Liefertreue mehr denn je ein entscheidender Faktor ist, spätestens jetzt wird es für manchen Blechverarbeiter eng.
Also warum nicht den Fluch der Komplexität, der kleinen Stückzahlen und der kurzen Liefertermine in einen Segen und einen Wettbewerbsvorteil umwandeln? Die verborgenen organisatorischen Schätze in der Blechverarbeitung zu heben ist gar nicht so schwer. Einfach mal weg von den klassischen Pfaden und umdenken, querdenken und mutig sein.
Dadurch werden
Und plötzlich ist der „Stückzahl 1“ der Schrecken genommen und die Wertschöpfung stimmt wieder.
Und die Maschinenauslastung? Spielen Sie es mal durch, Sie werden positiv überrascht sein. Es sei denn, Sie arbeiten schon so. Wenn dann ein Auftrag kommt, bei dem mal wieder ein ganzes Blech ausgeschachtelt werden kann, das ist dann eine Zugabe, die von der geänderten Organisation profitiert und zur Augenweide wird. Und da sowohl die Informationen, als auch die passende Top-Mannschaft vorhanden sind, kann es morgen losgehen.
Viel Spaß beim Weiterdenken!
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